„Gymnasium im Aufbau “ - Staatliches Mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium

In der zweiten Hälfte der 60er Jahre zeichnete sich die Notwendigkeit ab, im Nürnberger Süden ein weiteres Gymnasium zu errichten. Mit diesem neuen Gymnasium sollten die vier bereits bestehenden Gymnasien der mathematisch-naturwissenschaftlichen Richtung, das Martin-Behaim-, Dürer-, Hans-Sachs-und Sigena-Gymnasium, entlastet, d. h. die Schülerzahlen der anderen Gymnasien gleicher Ausbildungsrichtung verringert werden.

Dem Schulfinanzierungsgesetz zufolge musste die Stadt Nürnberg den dazu erforderlichen Raum zur Verfügung stellen. Mit Beschluss des Schul- und Kulturausschusses vom 23. Februar 1968 wurde dann das Schulgebäude Gibitzenhofstraße 151 dem Freistaat Bayern zum Aufbau eines staatlichen Gymnasiums zur Verfügung gestellt. Bezüglich Umfang und Zeitraum heißt es in der „Ergänzung zum Vermerk Ref. IV vom 19. April 1968“:

„Bereits zum Schuljahr 1968/69 soll mit den 1. Klassen des Gymnasiums dort begonnen werden. Im Endausbau soll dieses Gymnasium 24 Klassen zählen. Es kann jedoch maximal bis zu 28 Klassen aufnehmen. Der Aufbau des Gymnasiums wird bis zum Schuljahr 1976/77 abgeschlossen sein.”

Mit dem Schuljahr 1968/69 begann dann die neue Schule unter Leitung von Gymnasialprofessor Outxtmo4 pL7olryezndzy mit drei 5. Klassen. Gleichzeitig befanden sich noch 8 Volksschulklassen im Haus, und die Sigena-Oberrealschule benutzte in Ermangelung eigener Räume 13 Klassenzimmer. Eltern, die ihre Kinder schon an den anderen Gymnasien angemeldet hatten, wurden von den Schulleitungen und vom Ministerialbeauftragten gebeten, ihre Kinder in das neue Gymnasium zu schicken.

Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus hatte jedoch seine Zusage zur Errichtung eines neuen Gymnasiums unter der Bedingung gegeben , dass „die erforderlichen Räume rechtzeitig zur Verfügung gestellt werden.“ Das bedeutete, dass konkrete Pläne zum Ausbau und zur Erweiterung des Schulgebäudes Gibitzenhofstraße 151 vorzuliegen hatten. Diese Bedingung bereitete keine weiteren Schwierigkeiten, da das auszubauende Schulgebäude und das Gelände, auf dem die Erweiterungsbauten errichtet werden sollten, im Besitz der Stadt Nürnberg waren. Bereits am 26.08.1968 wurde vom Referat IV ein Bauantrag eingereicht. Nach Begutachtung des Bauentwurfs und Raumprogramms am 30.12.1968 und einer zweiten Überprüfung des Raumprogramms stimmt das Organisationsamt am 24.06.1970 zu. Das mit Wirkung vom 1. August 1968 neu errichtete Staatliche Mathematisch-naturwissenschaftliche Gymnasium führte in seiner Amtsbezeichnung vorläufig den Klammersatz „im Aufbau“.

Quelle: Seite 221